Insights zum Wohnungsmarkt und Trends in der Immobilienbewertung

Wohnungsmarkt im Rhein-Neckar-Kreis: Preise, Trends und Chancen

Geschrieben von Matthias Klupp | 25. Sep 2024

Der Rhein-Neckar-Kreis ist mit gut 550.000 Einwohnern der bevölkerungsreichste Landkreis Baden-Württembergs. Gelegen im Nordwesten des Landes gehört er zur Metropolregion Rhein-Neckar. Der Landkreis weist zwar keine großen Städte auf - Heidelberg ist eine kreisfreie Stadt -, ist aber sehr wirtschaftsstark (z.B. SAP) und auch ein Wohnstandort für angrenzende Großstädte.


In diesem Blogpost beleuchten wir die wichtigsten Aspekte, die Sie über den Wohnungsmarkt im Rhein-Neckar-Kreis wissen sollten - von der Entwicklung der Miet- und Kaufpreise über die Vermarktungsdauer bis hin zu soziodemografischen Trends. Wir bieten Ihnen nicht nur Zahlen und Fakten, sondern auch Einschätzungen, die Ihnen helfen, die aktuellen Marktbedingungen nachzuvollziehen und die Perspektiven für zukünftige Entwicklungen einzuschätzen.

Wie haben sich die Mieten entwickelt?

Ausgehend von durchschnittlich 8,50 Euro pro Quadratmeter im ersten Quartal 2018 sind die Mieten stetig gestiegen und haben bis Ende 2023 ein Niveau von 11,10 Euro erreicht. Diese Entwicklung wird sich weiter fortsetzen, bis Ende 2024 wird die Miete für Bestandsimmobilien voraussichtlich 12,22 Euro pro Quadratmeter betragen, die Miete für Neubauten wird 15,03 Euro erreichen.

Vermarktungsdauer von Mietobjekten

Die Vermarktungsdauer von Mietobjekten im Rhein-Neckar-Kreis lag zwischen August 2022 und Juli 2024 mit 13-20 Tagen sehr deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Hier zeigt sich die starke Nachfrage im Landkreis.

Angebotspreisentwicklung von Wohnungen und Häusern

Die Preisentwicklungen  für Häuser weisen unterschiedliche Tendenzen auf. Während die Preise für Neubau-Häuser nach einem Tiefpunkt Anfang 2024 inzwischen ein Spitzenniveau erreicht haben, sind bei den Bestandsobjekten zwar auch wieder Aufwärtstendenzen zu beobachten, das Niveau von 2022 ist aber noch nicht wieder erreicht.


Bei den Neubau-Wohnungen weisen die Preise nahezu durchgängig Preissteigerungen auf, während es bei Bestandswohnungen seit Anfang 2022 zu einem Rückgang kam, der sich erst allmählich wieder stabilisiert.

Vermarktungsdauer von Kaufobjekten

Die Vermarktungsdauer von Kaufobjekten hat sich von Januar 2024 bis Juli 2024 deutlich verkürzt. Diese Entwicklung korrespondiert mit wieder steigenden Preisen, das Tief in diesem Marktsegment ist überwunden.

Zukunftspotenzial

Der Rhein-Neckar-Kreis, insbesondere die Gemeinden Oftersheim und die Stadt Sinsheim, weisen ein positives Zukunftspotenzial auf. Dazu tragen unter anderem das seit vielen Jahren anhaltende Bevölkerungswachstum, die wirtschaftliche Stärke der Region sowie die hervorragende Verkehrsanbindung bei.

Einwohnerentwicklung im Rhein-Neckar-Kreis: Ein Vergleich mit Baden-Württemberg und Deutschland

Die Bevölkerungsentwicklung im Rhein-Neckar-Kreis zeichnet sich durch ein nahezu identisches Wachstum gegenüber dem Bundesdurchschnitt in den letzten 10 Jahren aus, was die Attraktivität der Region als Wohn- und Arbeitsort widerspiegelt.

Bevölkerungsprognose für den Rhein-Neckar-Kreis: Entwicklungstrends bis 2040

Die Bevölkerungsprognose für den Rhein-Neckar-Kreis bis zum Jahr 2040 zeigt, dass in den verschiedenen Altersgruppen unterschiedliche Entwicklungen zu erwarten sind. Für die Altersgruppe der unter 20-Jährigen wird ein leichter Anstieg prognostiziert, mit einem Indexwert von etwa 101 im Jahr 2040. Einen signifikanten Anstieg gibt es bei den über 80-Jährigen, deren Indexwert auf 143 steigen soll, was auf eine zunehmende Alterung der Bevölkerung hindeutet.

Einkommensentwicklung im Vergleich zu Baden-Württemberg und dem Bundesdurchschnitt

Das verfügbare Einkommen im Rhein-Neckar-Kreis lag im Jahr 2019 über dem gesamtdeutschen Durchschnitt. Im Kreis betrug das verfügbare Einkommen pro Kopf 25.900 Euro pro Jahr, während es in Baden-Württemberg bei knapp über 25.700 Euro und in Gesamtdeutschland bei etwa 23.700 Euro lag.
Allerdings ist der Einkommensindex im Rhein-Neckar-Kreis im Zeitraum von 2011 bis 2019 von einem Basiswert von 100 auf 118 gestiegen. Trotz dieses Anstiegs blieb der Rhein-Neckar-Kreis hinter dem Zuwachs in Baden-Württemberg zurück, wo der Index auf 119 anstieg. Der Indexwert im Rhein-Neckar-Kreis lag auch leicht unter dem bundesweiten Durchschnitt von 121.

Quellen:
QUIS
Regionaldatenbank Deutschland
Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis