Die Bewertung und intelligente Beschreibung der Infrastruktur ist eine der drei zentralen Säulen, die in QUIS die Gesamtnote eines Wohnstandortes bestimmen. Hinzu kommen als weitere wichtige Faktoren das Mietpreisniveau und und das soziale Gefüge. Durch die Erweiterung der Infrastrukturmerkmale bietet QUIS differenziertere Analysen und noch genauere Ergebnisse zu allen Wohnquartieren in Deutschland. Entscheider von Portfolio-Unternehmen nutzen die Scorings der Infrastruktur, um per Knopfdruck die Attraktivität eines Quartiers zu berechnen und überprüfen so die Zielgruppeneignung der Objekte und verbundenen Standorte.
Bei der Bestimmung der Scores zur Infrastruktur wird nicht nur nach ihrer Effizienz gemessen, sondern auch die Aspekte von Lebensqualität im Quartier berücksichtigt. Dabei fließen Merkmale in die Bewertung ein, die den Alltag am Standort exakt darstellen:
Abb. 1: Bewertung der Infrastruktur in QUIS am Beispiel der Weiglestraße 48, Essen
Durch die thematische Zusammenlegung einzelner Merkmale in die Kategorien Kurze Wege, Familie, Lärm, Mobilität, Gesundheit & Sport ist trotz einer Vielzahl von Merkmalen durch die Berechnung von Teilnoten eine schnelle Übersicht möglich.
Die beschriebenen Distanzen werden durch ein Routing ermittelt, das die zu überbrückende Entfernung entlang des regulären Straßen- und Wegenetzes im Quartier beschreibt und lassen Rückschlüsse auf die aufzubringende Zeit zu. Zur Beschreibung des Lärms aus Straße und Schiene vermittelt eine Skala nach EU-Norm die durchschnittliche Lautstärke im Quartier, die den belästigenden Dezibelbereich zwischen 55 - 75 dB (A) beschreibt. Die Bewertung des Merkmals Erholung & Natur beruht auf der maximalen Fläche an Grün- und Wasserflächen, die aus dem Quartier innerhalb von 10 Minuten, z. B. zur Erholung nach Feierabend, und maximal 20 Minuten Gehzeit, als kleiner Ausflug, erreicht werden kann. Ein überdurchschnittliches Abschneiden ist dabei bereits vergleichbar mit dem Wohnen "im Grünen". Für ein urbanes Wohnquartier gilt: um in QUIS eine Höchstwertung in der Standortqualität zu erhalten, muss das Objekt in der unmittelbaren Nähe zu einer sehr großen Grün- oder Wasserfläche liegen.
Eine bestmögliche Versorgung und überdurchschnittliche Austattung einer Region definiert eine gute Infrastruktur. Historisch trumpfen also die Städte auf - mit der Größe der Stadt steigt in der Regel auch die Qualität der Infrastruktur. Doch historisch beschreibt die Infrastruktur vor allem die gute Anbindung und die Vielzahl an Kultur-, Freizeit- und Dienstleistungsmöglichkeiten, welche die Menschen seit jeher in die Städte zieht. Die Stadt als Wohnort empfinden bis heute noch viele kritisch, sei es wegen der hohen Dichte, der Lautstärke oder der schlechten Luft. Ein Haus mit Garten im ruhigen Vorort gilt weiter als Sehnsuchtsort. Doch die Stadt als Wohnort befindet sich im Wandel. Der Start der Verkehrswende führt zu gesunden und lebenswerten Vorzeige-Quartieren, die soziale Interaktion gleichermaßen ermöglichen, wie den privaten Rückzug (1) - mit allen Vorzügen der lebendigen Stadt. Konkrete Vorzeigeprojekte gibt es bereits in den europäischen Metropolen Paris ("15-Minute-City")(2) und Barcelona ("Superilla")(3), die einzelne Wohnquartiere zur Stadt in der Stadt aufwerten - klimakonform und resilient.
(1) zukunftsinstitut.de
(2) arte.tv (092140-017-A/ xenius-stadt-der-kurzen-wege/)
(3) zeit.de