Die Preise für Wohnimmobilien steigen am stärksten in den Städte und Landkreisen, die über ein hohes Zukunftspotenzial verfügen. Die Studie zum QUIS-Zukunftspotenzial 2022 zeigt: ein hohes Zukunftspotenzial, verbunden mit einem hohen Potenzial an gut ausgebildeten Arbeitskräften, macht Standorte für Unternehmen und Investitionen attraktiv. Arbeitsplätze entstehen dort, wo die am besten ausgebildeten Mitarbeiter zu finden sind. In der Folge steigen die Immobilienpreise an diesen Standorten. Das Zukunftspotenzial ist deshalb ein wichtiger Indikator für sichere und langfristige Investments.
In den Immobilienmärkten gibt es einen engen Zusammenhang zwischen dem Zukunftspotenzial eines Standortes und der Preisentwicklung für Immobilien. Schon jetzt spielen Städte, die innovationsorientiert sind, eine Hauptrolle bei der positiven Immobilienpreisentwicklung im letzten Jahr.
Um dies zu zeigen, hat QUIS bereits seit 2021 eine Bewertung des Zukunftspotenzials von Städten und Kreisen entwickelt, die die Perspektive aller 401 deutschen Landkreise in Bezug auf Innovationskraft und Talentkonzentration bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Metropolen München, Frankfurt am Main und Düsseldorf die Liste der Zukunftspotenziale anführen, aber auch kleinere Städte, z. B. Erlangen, sind bereits in den Top 10 vertreten. Diese Top 10 der Städte mit dem höchsten Zukunftspotenzial weisen eine starke Immobilienpreisentwicklung mit einem durchschnittlichen Wachstum von +7 % in den letzten zehn Jahren auf. Auch die Entwicklung des Wohnungsmarktes in der Pandemie ist bemerkenswert: Der durchschnittliche Hauspreisindex stieg im ersten Quartal 2022 gegenüber 2020 um durchschnittlich +17 %. Die Stadt Düsseldorf verzeichnete sogar eine Wachstumsrate von +25 % gegenüber dem Wert von 2020.
Im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter folgen die Arbeitsplätze heute den hochqualifizierten Mitarbeitern. Zwar gleicht zunehmendes mobiles Arbeiten einen Teil der Standortunterschiede aus, aber dennoch besteht auch weiterhin der Wunsch der hochqualifizierten Mitarbeiter nach einem passendes Umfeld.
Die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt liegen auf der Hand: Ein höheres Zukunftspotenzial für Innovationen zieht mehr Kapital von zahlungskräftigen Investoren an. Die stärkere Innovationskraft führt zu mehr regionalem Wachstum und einem Ausbau der Infrastruktur. All diese Faktoren führen zu einer höheren Nachfrage nach Wohnraum und damit zu einer höheren Entwicklung der Immobilienpreise. Die Investitionen fließen nicht nur in lokale Unternehmen und Start-Ups, sondern auch in Immobilien, was den Aufwärtstrend der Preisentwicklung auf diesen Immobilienmärkten weiter verstärkt.
Interaktive Grafik
Bei den Städten mit dem höchsten Zukunftspotenzial (die Top 20 sind in der Grafik grün gekennzeichnet, die Top 100 in grau, die "Hidden Champions" der Studie in violett) zeigt sich ein Zusammenhang zwischen steigenden Immobilienpreisen und einem hohen Anteil an Arbeitskräften in wissenschaftlichen und technologischen Branchen. Die Spitzenreiter München, Frankfurt am Main, sowie Düsseldorf weisen einen außergewöhnlich hohen Prozentsatz an Beschäftigten in wissensintensiven Wirtschaftszweigen auf, während die Kaufpreisindex positiv korreliert ist.
Das Verständnis des Zukunftspotenzials von Städten und Landkreisen in Bezug auf Innovation wird für die Identifizierung künftiger Wachstumsmärkte von entscheidender Bedeutung sein. Unter sonst gleichen Bedingungen werden Standorte mit einer höheren Innovationsqualität nicht nur als Wohnort begehrter sein, sondern auch ein höheres Wohlstands- und Einkommenswachstum ermöglichen, was sich wiederum in einem stärkeren Anstieg der Immobilienpreise zeigt.