In diesem Beitrag beleuchten wir die wichtigsten Aspekte, die Sie über den Wohnungsmarkt in Leipzig wissen müssen - von der Entwicklung der Miet- und Kaufpreise über die Vermarktungsdauer bis hin zu soziodemografischen Trends. Dafür bieten wir Ihnen nicht nur Zahlen und Fakten, sondern auch Einschätzungen, die Ihnen helfen, die aktuellen Marktbedingungen zu kennen und Perspektiven für zukünftige Entwicklungen abzuschätzen.
Der Leipziger Mietwohnungsmarkt hat in den letzten fünf Jahren eine deutliche Dynamik gezeigt, gekennzeichnet durch einen stetigen Anstieg der Mietpreise, der weiterhin die wachsende Attraktivität der Stadt widerspiegelt.
Beginnend mit durchschnittlich etwas über 7 € pro Quadratmeter im ersten Quartal 2018 sind die Mieten stetig gestiegen und näherten sich zum Ende des Jahres 2023 der 10 €-Marke. Insbesondere seit 2020 war ein nahezu kontinuierlicher steiler Anstieg zu beobachten.
Die Vermarktungsdauer von Mietobjekten in Leipzig wies von Januar 2022 bis Dezember 2023 erhebliche Schwankungen auf. Seit Anfangt 2023 gibt es aber eine deutlich abnehmende Tendenz: die immer kürzer werdende Vermarktungsdauer weist auf steigende Nachfrage hin. Insgesamt entspricht die Entwicklung dem Markt in Deutschland insgesamt, wobei die Ausschläge aber deutlich stärker sind.
Die Preise für Wohnimmobilien sind in Leipzig bis Mitte 2022 kontinuierlich angestiegen. Während Eigentumswohnungen zu diesem Zeitpunkt durchschnittliche Spitzenwerte von über 3.600 €/m² erreichten, lagen Häuser nennenswert darüber mit bei Durchschnittspreisen von annähernd 4.000 €/m². In der zweiten Jahreshälfte 2022 fielen dann die Kaufpreise insbesondere bei Häusern stark. Inzwischen hat aber wieder eine Stabilisierung eingesetzt, bei den Häusern waren in jüngster Zeit sogar wieder Anstiege der Angebotspreise zu beobachten. Hier bewegen sich Angebot und Nachfrage inzwischen wieder aufeinander zu, der "Schock" der Jahre 2022 und 2023 scheint überwunden.
Im Hinblick auf die Vermarktungsdauer für Kaufobjekte folgt Leipzig dem bundesdeutschen Entwicklungstrends. Allerdings ist die durchschnittliche Vermarktungsdauer deutlich höher: sie war Anfang 2022 mit fast 160 Tagen fast doppelt so lang wie in Deutschland insgesamt, und auch wenn die Schere geringer wird, waren es Ende 2023 immer noch beinahe 40 % mehr.
Leipzig zeigte somit eine entgegengesetzte Entwicklung im Vergleich zu vielen anderen deutschen Städten, wo die Vermarktungsdauer geringer ist in Deutschland insgesamt. Eine Ursache hierfür könnte sein, dass die Angebotspreise (noch) relativ hoch angesetzt werden, während die Zahlungsbereitschaft der Käufer geringer ist und es so lange dauert, bis ein Kaufabschluss erreicht ist.
Die Stadt Leipzig weist eine positive Bewertung des Zukunftspotenzials auf. Hierzu tragen u.a. das seit vielen Jahren ungebrochene Bevölkerungswachstum, die Stärke als Wirtschaftsstandort sowie die sehr gute Verkehrsanbindung bei.
Die sozialstrukturellen Daten zeigen Leipzig als eine junge und internationale Stadt mit einer steig wachsenden Bevölkerung. Die Zahlen der Baufertigstellungen verdeutlichen, wie die Stadt auf die steigende Wohnungsnachfrage reagiert und städtisches Wachstum fördert. Arbeitslosen- und Mindestsicherungsquoten, gepaart mit dem Migrantenanteil, zeichnen ein Bild der sozialen Schichtung und der kulturellen Vielfalt Leipzigs. Das verfügbare Einkommen der Leipziger und seine Entwicklung unterstreichen die wirtschaftliche Dynamik und den Lebensstandard in einer der lebendigsten Metropolen Deutschlands.
Die Einwohnerentwicklung in Leipzig zeichnet sich durch ein beeindruckendes Wachstum aus, das die Anziehungskraft der Stadt als Wohn- und Arbeitsort widerspiegelt. Im Vergleich zu den deutschlandweiten Zahlen ist ein deutlicher Trend erkennbar: Während die Bevölkerungszahl in Deutschland und Sachsen bis 2020 auf einem annährend gleichen Niveau verharrt, verzeichnet Leipzig über rund 10 Jahre einen stetigen Anstieg. Dieses Wachstum deutet auf die florierende Wirtschaft und eine hohe Lebensqualität hin, die Leipzig zu bieten hat.
Die demografische Struktur Leipzigs zeigt ein junges Profil, wie es für große Großstädte charakteristisch ist. Im Vergleich zu anderen Großstädten hat Leipzig einen höheren Anteil an Einwohnern im Alter von 30 bis 45 Jahren, was auf eine starke Präsenz von Fachkräften und eine hohe wirtschaftliche Aktivität hinweist. Die Altersgruppen unter 18 und zwischen 18 und 30 Jahren sind ebenfalls gut vertreten, was die Nachhaltigkeit der städtischen Entwicklung unterstützt.
In Leipzig zeigt die Altersverteilung der Einwohner eine bemerkenswerte Diversität und ein ausgeglichenes Wachstum über die verschiedenen Altersgruppen hinweg. Von 2011 bis 2020 ist ein stetiger Anstieg in fast allen Alterssegmenten zu verzeichnen, was auf eine gesunde demografische Entwicklung der Stadt hindeutet. Besonders auffällig ist das Wachstum in der Altersgruppe der 30- bis 45-Jährigen, die eine wesentliche Basis der erwerbstätigen Bevölkerung bildet. Die Altersgruppen unter 18 und die 18- bis 30-Jährigen zeigen ebenfalls ein positives Wachstum, was die Zuzugsattraktivität Leipzigs für junge Familien und junge Erwachsene unterstreicht. Demgegenüber ist die Zahl der jüngeren Senioren rückläufig: zwischen 2011 und 2020 ist die Gruppe der 65-75-Jährigen um etwa 15 Prozent gesunken; diese Entwicklung schlägt allmählich auch auf die Altersgruppe 75+ durch, die zuletzt einen Rückgang zu verzeichnen hatte.
Die Bevölkerungsprognose für Leipzig lässt auf eine anhaltende positive demografische Dynamik schließen. Die Prognosen bis zum Jahr 2040 deuten darauf hin, dass die Bevölkerungszahlen insbesondere in der Altersgruppe der unter 20-Jährigen zunehmen werden, während die Gruppe der 30- bis 65-Jährigen voraussichtlich eine stabile Entwicklung zeigt.
In Leipzig zeigt sich ein klarer Trend zum Bau von Mehrfamilienhäusern, erkennbar an einem kontinuierlichen Anstieg der Baufertigstellungen dieser Wohnform seit dem Jahr 2011. Ein besonders markanter Anstieg ist im Jahr 2020 zu beobachten, als die Fertigstellungen von Mehrfamilienhäusern mit 44 Einheiten pro 10.000 Einwohner ihren Höhepunkt fanden. Demgegenüber steht ein Rückgang bei den Ein- und Zweifamilienhäusern, bei denen die Zahl der Fertigstellungen von 7 im Jahr 2011 auf 4 je 10.000 Einwohner im Jahr 2020 gesunken ist. Hier zeigt sich auch, dass für das Wohnen im Eigentum das Leipziger Umland die preislich günstigere Alternative ist.
Die Arbeitslosenquote in Leipzig ging in dem Zeitraum von 2011 bis 2020 kontinuierlich zurück. Im Jahr 2011 lag die Arbeitslosenquote mit 13 % unterhalb der Mindestsicherungsquote von 15 %. Im darauffolgenden Jahr 2019 setzte sich dieser Trend fort und die Arbeitslosenquote sank weiter auf 6 % im Jahr 2019, während die Mindestsicherungsquote bei 11 % lag. Trotz eines leichten Anstiegs der Arbeitslosenquote im Jahr 2020 blieb sie mit einer Rate von unter 8 % weit unterhalb der Mindestsicherungsquote. Diese Entwicklung zeigt auf der einen Seite die positiven wirtschaftlichen Tendenzen; mit einer Mindestsicherungsquote von 11 % ist aber auch die Gruppe der Erwerbsbevölkerung nach wie vor groß, die durch Langzeitarbeitslosigkeit geprägt ist.
Der Migrantenanteil in Leipzig hat im Laufe der Jahre stetig zugenommen und zeigt eine deutlich steigende Tendenz im Vergleich zu Sachsen. Im Jahr 2020 lag der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in Leipzig bei 10 %, während er in Gesamtdeutschland 13 % erreichte und in Sachsen bei nur etwa 5 % lag. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass Leipzig, im Vergleich zum sächsischen Durchschnitt eine größere Anziehungskraft auf Migranten ausübt und sich zu einer vielfältigeren Stadt entwickelt, die ihre multikulturelle Zusammensetzung zunehmend erweitert.
Das verfügbare Einkommen in Leipzig lag im Jahr 2019 unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt. In der Stadt betrug das verfügbare Einkommen weniger als 20.000 Euro pro Jahr, während es in Sachsen knapp über 20.000 Euro lag und in Gesamtdeutschland nahezu 24.000 Euro erreichte. Diese Daten deuten auf regionale Unterschiede in den wirtschaftlichen Verhältnissen und Lebenshaltungskosten hin, können aber auch durch eine gewisse Polarisierung der Einkommen mit einer größeren Gruppe von Haushalten mit sehr geringen Einkommen bedingt sein.
Statistischen Ämter des Bundes und der Länder