In den meisten Immobilienanzeigen fehlt der Energieverbrauchskennwert
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Was ist der Energieverbrauchskennwert?
Der Energieverbrauchskennwert gibt den durchschnittlichen Energieverbrauch einer Immobilie pro Quadratmeter und Jahr an. Liegt er beispielsweise bei 125, bedeutet das: Pro Jahr werden voraussichtlich 125 Kilowattstunden pro Quadratmeter für Heizung, Warmwasser und Strom gebraucht. Gut modernisierte Bestandsimmobilien und Neubauten haben üblicherweise einen Energieverbrauchskennwert von weniger als 100. Passivhäuser können theoretisch auf einen Wert von 0 kommen. Werte ab 150 hingegen weisen auf einen vergleichsweise hohen Energieverbrauch hin.
Der Energieverbrauchskennwert ist Bestandteil des Energieausweises und muss bei Immobilieninseraten angegeben werden.
Warum ist der Energieverbrauchskennwert wichtig?
Der Energieverbrauchskennwert ist die zentrale Kennzahl, um die Energiekosten für die inserierte Wohnung oder das Haus zu errechnen, und kann so vor bösen Überraschungen schützen. Insofern ist er für Käufer:innen ebenso wichtig wie für Mieter:innen.
Dabei ist allerdings zu beachten, dass der Energieverbrauch von zwei Faktoren abhängt. Einerseits kommt es auf die Immobilie an: Wie ist die Fassade beschaffen? Sind die Wände und das Dach gut gedämmt? Wie alt sind Türen und Fenster? Je besser der energetische Zustand des Hauses ist, desto geringer wird der Energieverbrauchskennwert sein. Andererseits hängt der Energieverbrauch aber auch von den Bewohnerinnen und Bewohnern ab. Wer dauerlüftet und gleichzeitig die Heizung aufdreht, wird beim Energieverbrauch über dem theoretischen Kennwert liegen.
Ausweisung des Energieverbrauchskennwerts für Mietwohnungen
QUIS ist Deutschlands größte Datenbank für den Wohnungsmarkt und hat untersucht, wie viele Immobilienanzeigen den Energieverbrauchskennwert angeben. Die Auswertung bezieht sich auf den Zeitraum von Januar bis November 2022 und umfasst die Anzeigen aller großen Immobilienportale.
Nur in 18,1 Prozent der Inserate für Mietwohnungen war der Energieverbrauchskennwert angegeben. Dabei war der Anteil bei den Anzeigen, die einen Verbrauchsausweis veröffentlichen, etwas höher als bei den Bedarfsausweisen.
In denjenigen Anzeigen, die keine Angaben zum Baujahr machten, fehlte der Energieverbrauchskennwert sogar in 97,5 Prozent der Fälle. Am häufigsten wurde mit 45,1 Prozent der Energieverbrauchskennwert für Mietwohnungen aus den Baujahren 1979 bis 1990 angegeben. Auf Platz zwei folgten mit 44,2 Prozent Wohnungen, die zwischen 1991 und 2000 gebaut wurden. Bei den Wohnungen ab dem Baujahr 2009 wurde nur in 22,6 Prozent der Anzeigen der Energieverbrauchskennwert genannt.
Ausweisung des Energieverbrauchskennwerts für Eigentumswohnungen und Eigenheime
In den Anzeigen für Eigentumswohnungen wird der Energieverbrauchskennwert häufiger angegeben als in denen für Mietwohnungen. Insgesamt liegt der Anteil hier bei 29,4 Prozent.
Auch bei den Eigentumswohnungen war der Anteil fehlender Energieverbrauchskennzahlen bei Anzeigen ohne Nennung des Baujahrs mit 91,5 Prozent am höchsten. Allerdings war bei den Eigentumswohnungen der Anteil der Anzeigen ohne Angabe des Baujahrs insgesamt geringer.
Am häufigsten wurde mit 41,4 Prozent der Energieverbrauchskennwert für Eigentumswohnungen aus den Baujahren 1991 bis 2000 angegeben, gefolgt von Objekten aus den Jahren von 2001 bis 2008 (39,1 Prozent). Für Eigentumswohnungen, die ab 2009 gebaut wurden, wiesen nur 18,4 Prozent aller Inserate den Energieverbrauchskennwert aus.
Wer ein Haus kaufen möchte, findet in den Anzeigen noch seltener den Energieverbrauchskennwert: Er war hier nur in 17,5 Prozent aller Inserate ausgewiesen. Die Verteilung im Hinblick auf die Baujahre ist ähnlich wie bei den Eigentumswohnungen.
Für Zweifamilienhäuser war der Energieverbrauchskennwert immerhin in 39,7 Prozent der Inserate angegeben, für Reihenhäuser in 21,4 Prozent und für Doppelhaushälften in 19,7 Prozent. Das Schlusslicht bilden die Inserate für Einfamilienhäuser: Nur in 15,4 Prozent davon war der Energieverbrauchskennwert zu finden.