Stabile Trends im Hamburger Wohnungsmarkt trotz Pandemie

Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Wohnungsmärkte waren bisher eher gering. Anders als etwa im Bereich der Gewerbeimmobilien sind in diesem Jahr bisher keine Rückgänge bei Mieten und Preisen zu verzeichnen. Vielerorts setzten sich die Anstiege der letzten Jahre sogar unvermindert fort. Auch in Hamburg sind die Angebotsmieten in den ersten drei Quartalen 2020 insgesamt um +4,85 % gestiegen.

Etwa sechs Monate dieses Zeitraums lagen in der Corona-Pandemie, die zu Einschränkungen im Vermietungsprozess führte. So konnten etwa Wohnungsbesichtigungen nur deutlich erschwert durchgeführt werden. Die bisherige Entwicklung in diesem Jahr zeigt aber, dass auch in der Hansestadt durch die Pandemie bisher keine Trendumkehr auf dem Wohnungsmarkt ausgelöst wurde.

Auch wenn man nur die bisherige zweite Jahreshälfte betrachtet (Juli bis Ende November), lassen sich keine flächendeckenden Rückgänge in der Mietenentwicklung ausmachen. Denn insgesamt lagen die Angebotsmieten in Hamburg im Neubau-Segment im 2. Halbjahr 2020 sogar noch +0,9 % höher als im Durchschnitt des gesamten Jahres.*

 

 

Eine stadtteilgenaue Analyse zeigt aber, dass sich innerhalb der Hansestadt durchaus unterschiedliche Entwicklungen vollziehen: 

  • In den stark nachgefragten innerstädtischen Szene-Stadtteilen legen die Mieten weiterhin deutlich überdurchschnittlich zu. Dazu gehören etwa Sternschanze, St. Pauli, Eimsbüttel und die Stadtteile rund um Altona. 
  • Eine überdurchschnittliche Mietenentwicklung ist auch in den zentralen, sehr teuren Stadtteilen zu beobachten, so etwa in der HafenCity und auch rund um Uhlenhorst in Alsternähe.
  • Leicht unterdurchschnittliche Entwicklungen bei den Neubaumieten verzeichnen Stadtteile in der “2. Reihe”, so etwa Hammerbrook, Lurup und Neugraben-Fischbek.

Diese Ergebnisse weisen deutlich darauf hin, dass auf dem Hamburger Wohnungsmarkt keine allgemeine Trendumkehr durch die Pandemie zu beobachten ist. Die Mieten steigen insgesamt weiter. Allenfalls kommt es in einzelnen Bereichen zu leicht unterschiedlichen Entwicklungsdynamiken, die sich aber in den kommenden Monaten mit der ersehnten Normalisierung der Situation wieder ausgleichen können.

"Es wäre fatal, die Corona-bedingten Sondereffekte auf dem Wohnungsmarkt schon für eine Trendwende zu halten und die Anstrengungen, in Hamburg attraktiven Wohnraum zu schaffen, herunterzufahrenDie Nachfrage ist nach wie vor sehr hoch und marktgerechte Angebote werden wie bisher genügend Abnehmer finden.", so Matthias Klupp, Geschäftsführer von QUIS.

* Diese Analyse basiert auf Angebotsmieten für Mietwohnungen ab dem Baujahr 2010. Untersucht wurde die Mietenentwicklung in den Hamburger Stadtteilen im zweiten Halbjahr des Jahres 2020 im Vergleich zum Jahresdurchschnitt im jeweiligen Stadtteil.

 

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